Startseite » Praxisbeispiel » Smartphone Café
Seit 2017 gibt es im Südstadttreff des Gießener Caritasverbandes ein „Smartphone-Café“. Nach einem 1-zu-1- oder 1-zu-2-Schlüssel helfen junge Geflüchtete und Ruheständler älteren Menschen, die sich mit der Nutzung ihres Smartphones schwer tun. Bei den Treffen, die zweimal im Monat stattfinden, geht es um individuelle Fragen oder um ein gemeinsames Thema, das die Seniorinnen und Senioren dann an ihren Smartphones ausprobieren.
Die Teilnehmenden treffen sich in Räumen der Caritas in Gießen. Die Ehrenamtlichen nehmen den Ratsuchenden das Gerät nie aus der Hand, sondern unterstützen sie dabei, es selbst zu bedienen.
Das Projekt ist eine Bereicherung für alle Beteiligten, die sich sehr hohen Respekt entgegenbringen:
„Im Smartphone-Café herrscht immer eine schöne, freundliche und wertschätzende Stimmung“, so Gundula Breyer, die für Quartiersarbeit in der Gießener Südstadt zuständig ist. Gundula Breyer habe inzwischen aus ganz Deutschland Anfragen zu dem intergenerationellen und interkulturellen Projekt bekommen. „Ich sage immer allen: Es ist ziemlich einfach, das umzusetzen. Man muss nur die beiden Gruppen miteinander in Verbindung bringen – dann ist das ein Selbstläufer!“
Einer der jungen Geflüchteten, Abdulkadir K. berichtet: „In Syrien war ich daran gewöhnt, alten Menschen zeigen, wie es mit der neuen Technologie geht. Und hier wollte ich das immer wieder machen, sodass ich gleichzeitig meine Fähigkeiten in ehrenamtlichen Tätigkeiten verbessere und den alten Menschen die neue Technologie beibringen kann.“
Auch Adnan B. teilt seine Erfahrungen: „Bei dem Smartphone-Café mache ich gerne mit, weil ich den Menschen gerne helfen möchte. Aber die Menschen helfen mir auch, vielleicht merken sie es nicht; zum Beispiel, um mein Deutsch zu verbessern, die deutsche Kultur kennenzulernen und dadurch lerne ich natürlich auch neue Leute kennen. Und was mich besonders freut, dass die Leute nach dem Smartphone-Café mit einem Lächeln nach Hause gehen und etwas Neues von uns gelernt haben. Wir hoffen, dass wir den Deutschen und Deutschland auch gleichzeitig etwas zurück geben können.“
Die Nachfrage sei seit Beginn des Projekts sehr hoch, sodass ein Ausbau des Angebots und ein langfristiger Erhalt gewährleistet werden sollte.
Die Teilnehmenden würden die Scheu vor den digitalen Medien verlieren, diese immer breit gefächerter nutzen und ihr Wissen an andere Ältere weitergeben. Den jungen Geflüchteten werde durch ihre Tätigkeit Wertschätzung entgegen gebracht. Dadurch seien sie ermutigt, sich auch weiterhin in der Gesellschaft einzubringen. Die Bescheinigung ihrer Tätigkeit hätte auch schon einigen die Möglichkeit eröffnet, einen Praktikums- bzw. Ausbildungsplatz zu bekommen. Auch ein Abschiebeverfahren wäre ausgesetzt worden, da das Engagement der jungen Leute anerkannt werde.
Gundula Breyer berichtet: „Es war schön zu erleben, dass eventuelle Berührungsängste zwischen den Älteren und den jungen Geflüchteten blitzschnell verschwunden waren. Nicht selten konnte ich beobachten, wie sie sich gegenseitig richtig ins Herz schlossen. Einige der jungen Leute bekamen durch ihren Einsatz im Smartphone Café Lust, sich weiter für ältere Menschen zu engagieren. Mehrere begannen ein Praktikum im Pflegeheim, zwei eine Ausbildung zum Altenpfleger. Mit Stolz schickten alle Fotos und Pressemitteilungen an ihre Verwandten in der Heimat.“
YouTube-Video mit der Koordinatorin Gundula Breyer vom Caritas Verband Gießen e.V., die über das Leuchtturm-Projekt erzählt:
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Mehr InformationenYouTube-Video mit dem ehrenamtlichen Mitarbeiter Faisulla Quaisari, der über das Leuchtturm-Projekt erzählt:
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YouTube-Video mit dem ehrenamtlichen Mitarbeiter Hans Jürgen Denhardt, der über das Leuchtturm-Projekt erzählt:
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YouTube-Video mit dem Ehepaar Sapper, TeilnehmerInnen im Smartphone Café, erzählen über das Treffen:
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