Hilfreiche Technik im @lltag

© Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V.

Projektbeschreibung

Über das Projekt:

Logo des Vereins Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V.,
© Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V.

Im Rahmen des Projekts „Hilfreiche Technik im @lltag“ werden ältere Menschen mit Gesundheits- oder Mobilitätseinschränkungen im ländlichen Raum über Innovationen im Wohnumfeld informiert.

Unter dem Aspekt einer möglichst langen Selbstständigkeit und gesellschaftlichen Teilhabe bis ins hohe Alter sollen bei Seniorinnen und Senioren Berührungsängste zu technischen Lösungen abgebaut werden.

Beim Besuch des barrierefreien Generationentreffpunkts „Alte Post“ können Innovationen, die das Leben in den eigenen vier Wänden komfortabler und sicherer machen, erlebt werden. Anfassen und Ausprobieren ist ausdrücklich erwünscht: Herdüberwachung in der Küche, Smart-Home-System und Hausnotruf sind einige Beispiele. Ein niedrigschwelliger Zugang zur Technik ermöglicht bei Spiel-, Näh- und Gartenaktivitäten das Kennenlernen der technischen Lösungen. Für interessierte Gruppen werden kostenlose Führungen angeboten, bei denen die technischen Hilfsmittel praxisorientiert ausprobiert werden. Außerdem gibt es Tipps zum Bezug und zur Finanzierung.

Susanne Beh vom Verein Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal ist überzeugt davon, dass die Bedeutung von Smart-Home-Systemen künftig zunehmen wird, insbesondere in Verbindung mit Sprachsteuerung. „Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Menschen, die ihre Finger nicht mehr so gut bewegen können und deshalb Schwierigkeiten bei der Bedienung von Smartphone oder Tablet haben, ist es sehr hilfreich, wenn sie einfach sagen können: ‚Licht an, Jalousie rauf, mach 20 Grad warm‘. Natürlich gibt es viele, die Bedenken zum Datenschutz haben, aber für viele ist der Nutzen einfach größer.“

Das lief im Projekt:

Alle zwei Wochen gibt es ein „Smartes Frühstück“ im Treffpunkt „Alte Post“ , einem Haus der Gemeinde, das mit allerlei Technik aufwartet. Interessierte aus der gesamten Region Oberes Fuldatal sind eingeladen. Bei diesen Treffen erhalten die TeilnehmerInnen durch Fachvorträge neue Kenntnisse, es werden Erfahrungen ausgetauscht, Fragen rund um die Themen Smartphones/Tablet & Co. beantwortet und durch Übungen Sicherheit vermittelt. Die durchschnittliche Anzahl bei diesen Treffen liegt bei 15 BesucherInnen.

Die Ausstellung „Hilfreiche Technik im @lltag“ wurde von Oktober 2018 bis August 2019 mit vielen neuen technischen Lösungen ergänzt, darunter z.B. ein Saugroboter oder die ALEXA-Sprachsteuerungsbox. ALEXA ist mit den bereits installierten Smart-Home-Komponenten kompatibel, so dass bei den Vorführungen nun auch die Steuerung von Leuchtmitteln, Heizkörperthermostaten, Telefonaten sowie die Nutzung von Unterhaltungsmedien per Sprache anschaulich erklärt werden kann.

Für komplette Neueinsteiger wurden zielgruppenorientierte Smartphone- und Tabletkurse angeboten. Die Schulung in einem kleinen Gruppenkreis mit zwei Betreuenden ermöglichte den Interessierten einen niedrigschwelligen Zugang zu digitalen Geräten. Berührungsängste gegenüber der Technik konnten bei den Kursteilnehmenden abgebaut werden.

Außerdem finden viele Einzelveranstaltungen zur Demonstration der innovativen Lösungen und zur Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien statt. Das Projekt wird von zwei ehrenamtlichen Technikbotschaftern unterstützt.

„Wir zeigen, was man in einer Wohnung alles zur Unterstützung einrichten kann, um auch mit Handicaps möglichst lange selbstständig wohnen zu können. Unser Ansatz ist niedrigschwellig“, erklärt Beh. „Wir zeigen älteren Menschen und ihren Angehörigen die Praxis und den konkreten Nutzen technischer Lösungen.“ Beh bietet auch spezielle Führungen durch das Haus an, erklärt und berät. „Das reicht von ganz einfachen Sachen, wie zum Beispiel speziellem Geschirr, Besteck und elektrischem Dosenöffner über Hausnotrufgeräte bis hin zu Smart-Home-Komponenten: Wie kann ich das Licht steuern? Wie kann ich Heizkörper steuern?“

Das Ergebnis:

Im Februar 2019 wurde der Treffpunkt „Alte Post“ als Digital-Kompass-Standort gewählt und erhält seitdem fachliche und organisatorische Unterstützung.

Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Fulda im Umsetzungsprojekt „Gesundheitstechnik im Alltag GetAll“ wurde intensiviert. Im Rahmen dieser Kooperation hielt die Projektleiterin Susanne Beh am Gesundheitstag in Fulda einen öffentlichen Vortrag über „Hilfreiche Technik im @lltag“. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der Hochschule Fulda wurde eine Vortragsreihe zu Gesundheitsthemen und die passende Unterstützung durch technische Innovationen in der Alten Post durchgeführt.

Ein neuer Netzwerkpartner, die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) mit Sitz in Fulda, konnte für das Projekt gewonnen werden. Die Beratungssprechstunden finden seit Januar 2019 alle zwei Monate am Tag der offenen Tür im Treffpunkt „Alte Post“ statt. Die Beratenden bieten für alle Menschen, die in irgendeiner Weise von Behinderung betroffen oder bedroht sind, die Möglichkeit, sich kostenlos zu allen Fragen der Teilhabe im beruflichen, privaten oder gesellschaftlichen Leben beraten zu lassen. Auch Angehörige, Freunde der Betroffenen oder Institutionen können sich kostenlos informieren.

Die schönsten Leuchtturm-Erfahrungen:

Beh berichtet: „Das Smarte Frühstück ist jedes Mal ein schönes Erlebnis. Besonders schön ist es dabei, dass sich Teilnehmenden mit besseren Kenntnissen um andere kümmern und auch außerhalb der Treffen für Fragen aus der Gruppe zur Verfügung stehen. Der 87-jährige Fred präsentierte bei einem Treffen voller Stolz den anderen etwas jüngeren Teilnehmenden seine neue smarte Fitnessuhr, erklärte im Detail den vollen Funktionsumfang und die Nutzung per App. So konnten alle die Erfahrung machen, dass digitale Kompetenz nicht eine Frage des Alters ist!“

Ein weiteres schönes Ereignis sei die Durchführung der Projektwoche „SchülerInnen führen zum Handyführerschein“ an der Rhönschule Gersfeld gewesen. „Die Jugendlichen wurden für altersbedingte Veränderungen durch gemeinsame Aktivitäten (Besuch im Seniorenheim, Alterssimulationsanzug, Sinnesparcours) sensibilisiert und konnten so ein Verständnis für das Alter entwickeln. Bei dem Austauschtreffen, bei denen Schülerinnen und Schüler in die Lehrerrolle schlüpften und Tipps zum Umgang mit dem Smartphone gaben, fand ein reger Austausch miteinander statt. Man konnte erkennen, wie das Treffen den respektvollen Umgang und die gegenseitige Anerkennung förderte. Es war sehr schön zu sehen, wie beiden Seiten, Jung und Alt, abschließend stolz waren, einen Generationenaustausch gestaltet zu haben: auf der einen Seite die Schülerinnen und Schüler, die ihre Kenntnisse gewinnbringend Älteren vermitteln konnten und auf der anderen Seite die Seniorinnen und Senioren, die stolz mit neuem Wissen ihre Urkunden als „Handyführerschein“ entgegennehmen konnten!“

Videos vom Projekbesuch:

YouTube-Video mit der Koordinatorin Susanne Beh vom Verein Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V., Ebersburg, die über das Projekt erzählt:

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YouTube-Video mit zwei Teilnehmerinnen von Veranstaltungen des Projektes: Erika Drexler und Gertrud Bohl, die über das Leuchtturm-Projekt erzählen:

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Organisation und Ziele

Der gemeinnützige Verein "Miteinander - Füreinander Oberes Fuldatal" sucht, ermutigt und vermittelt ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich für die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen bei der Bewältigung des täglichen Lebens sowie für die Erziehung und Bildung unserer Jugend einsetzen möchten.

Projektverantwortung: Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e.V.

Projektlaufzeit: von 09/2018 bis 08/2019

Ansprechperson: Susanne Beh

E-Mail: aal-projekt@ebersburg.de

Telefon: 06656-4397622

Videolink: https://youtu.be/uGTjUsMxC7Q

Adresse: Schulstr. 3, 36157 Ebersburg

Kategorie: Internet und Technik

Bundesland: Hessen

Zielgruppe: Alt & Jung gemeinsam


Zur Website für weitere Informationen (externer Link)

Wussten Sie schon?

Wie viele Nervenzellen hat das Gehirn? Erwachsene haben über 100 Milliarden Nervenzellen und jede dieser Nervenzellen hat zwischen tausend und zehntausend Verbindungen, sogenannte Synapsen, zu anderen Nervenzellen. Das Gehirn speichert so das Gelernte ab.

Quelle: Fotolia 78707112, fotolia.de | fotomek
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