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©Tim Ünsal

Nachricht vom 10. März 2023

VR-Theater für ältere Menschen im MGH Gneisenaustraße

Virtuelle Realität (VR), Theater und ältere Menschen: Wie passt das zusammen? Ziemlich gut! So lautet das Fazit des Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße in Berlin, das beim Projekt „DISCoVeR Theatre – Digitale Inklusion von Senioren für kreatives Altern durch Virtual Reality Theatre“ mitgemacht hat.

Mit Biografiearbeit geht’s los

Zunächst überlegten sich mehrere ältere Menschen aus der Kreuzberger Nachbarschaft gemeinsam mit Theaterpädagoginnen, worüber sie Geschichten erzählen wollen. Die Wahl fiel unter anderem auf das Thema Hände. In insgesamt sechs Treffen erinnerten sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen an die verschiedenen Bedeutungen, die Hände für sie in ihrem bisherigen Leben gehabt haben und erstellen einen Zeitstrahl mit wichtigen Punkten in ihren Lebensverläufen.

Bemerkenswert dabei war, dass vor allem sich gegenseitig helfen, solidarisch sein und einander unterstützen bei fast allen eine große Bedeutung in der eigenen Biografie zukommt.

VR kommt ins Spiel

Das Erzählen der individuellen Geschichten wurde mit dem Smartphone aufgezeichnet. Im nächsten Schritt kam VR, also virtuelle Realität, ins Spiel: Die kreativen Kreuzbergerinnen und Kreuzberger erstellen mit einer Software Avatare, die die Geschichtenerzählerinnen und -erzähler in der virtuellen Umgebung, einem gemütlichen Lagerfeuer, repräsentieren. Besonders die älteren Menschen waren laut Mitarbeiter Tim Ünsal begeistert, sich mit dem für sie neuen Thema virtuelle Realität künstlerisch auseinanderzusetzen.

Virtuelles Lagerfeuer

Beim Abschlusstreffen konnten sich die Gäste mit VR-Brillen ausgestattet ans virtuelle Lagerfeuer setzen und den Geschichten über Hände lauschen. Außerdem gab es die Gelegenheit, sich über Virtuelle Realität und – das MGH Gneisenaustraße ist Lernort des Projekts „KI für ein gutes Altern“ – Künstliche Intelligenz austauschen. Ganz nebenbei wurden dabei Ängste und Vorbehalte gegenüber digitalen Technologien abgebaut.

Qualifizierungsangebot für Kulturschaffende

Das mittlerweile abgeschlossene Projekt wurde über EU-Mittel gefördert und in Belgien, Niederlande, Türkei, Slowenien und Deutschland umgesetzt. Erwachsene Akteure in Kulturorganisationen wurden qualifiziert, ältere Menschen in ihre Angebote einzubinden. Außerdem sollte ein innovatives Modell für Kunstschaffende entwickelt werden, um das Engagement und die Teilhabe Älterer in kreativen und kulturellen Projekten, bei denen Technologien wie Virtual Reality eingesetzt werden, zu fördern. Ein ausführliches Handbuch zum VR-Theater bietet Tipps, wie ähnliche VR-Angebote umgesetzt werden können.

Weitere Informationen

Praxisbeispiele

Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.

Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster

 

 

Wussten Sie schon?

Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.

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