Schwierige Situationen im Orientierungskurs (für Kursleitende der vhs Tübingen)

Beschreibung

Streit, Konflikte, rassistische oder sexistische Beleidigungen, menschenfeindliche Äußerungen und antidemokratische Meinungen kommen in unseren Orientierungskursen oft vor. Wie kann ich – als Lehrkraft – damit umgehen? Wie soll ich reagieren oder handeln? Soll ich mich überhaupt positionieren? Diese Fragen müssen wir uns jedes Mal stellen, wenn wir in solche schwierigen Situationen geraten.Die Landeszentrale für politische Bildung bietet ein halbtägiges Seminar an, in dem wir gemeinsam typische Situationen besprechen und mögliche Antworten herausarbeiten, wie wir pädagogisch angemessen und kompetent damit umgehen können.1. Einstieg mit Fotos von Konflikten2. Einordnung und Reflexion von Thesen zur Wertebildung und zum Selbstverständnis als Lehrkraft 3. Arbeit mit Fallbeispielen und Entwicklung von Interventionsstrategien4. Didaktische Materialien als unterrichtspraktische Ansatzpunkte Die Orientierungskursleiter:innen, die wir im Haus auf der Alb fortbilden, berichten von schwierigen Situationen im Unterricht, die mit der Migrationsbiografie der Teilnehmer:innen oder mit ihrem Status hier zu tun haben. Die Konfliktebenen sind vielfältig. Es gibt Konflikte zwischen Lernenden, die bisweilen, längst nicht immer identitär aufgeladen sind. Und es gibt Fälle, in denen die Autorität der Kursleiter:innen und/oder die Werte-Ordnung hierzulande in Frage gestellt werden. So divers die einzelnen Fälle auch sein mögen, so hilfreich sind Gespräche über schwierige Situationen im Kreis von Kolleg:innen. Zwei wesentliche Ansätze, die natürlich an die jeweiligen Zielgruppen und an den Habitus der Lehrperson angepasst werden müssen, sind zu unterscheiden. Proaktiv hilft ein Setting, in dem die Kontroversität von Themen und Akteuren nicht umschifft, sondern bewusst im Sinne des Beutelsbacher Konsens in Wert gesetzt wird. Wenn bei jedem Thema – so die zugrundeliegende Lernannahme – das Kontroverse fokussiert wird, entsteht im Klassenzimmer eine Konfliktkultur, in der konflikthafte Ausbrüche zwar nicht verhindert, wohl aber gemeinsam reguliert werden können.