Startseite » Praxisbeispiel » Integrative Englischsprachgruppe für Menschen mit und ohne Hörschädigung
Wenn jemand kaum noch hören kann, reichen Hörgeräte nicht mehr aus. Dann ist eine Höranlage hilfreich. Diese Systeme sind in manchen Kirchen und öffentlichen Gebäuden installiert, doch immer noch viel zu selten. Die Nachbarschaftsagentur hat für ihr Projekt „Integrative Englischsprachgruppe für Menschen mit und ohne Hörschädigung“ ein solches System angeschafft.
Mit dem Projekt soll Menschen mit Hörschädigung ermöglicht werden, sich an einer Englischsprach-gruppe zu beteiligen. Durch professionelle Hilfestellung eines örtlichen Hörgeräteakustikers sowie einer Beratung durch das örtliche Zentrum für Gehörlosenkultur e.V. erhalten Menschen mit einer Gehörbeeinträchtigung die für sie notwendige Unterstützung und können somit in die Sprachgruppe integriert werden.
Mit dem Start des Projekts wurde beim Zentrum für Gehörlosenkultur in Dortmund Informationen zur Anschaffung einer Höranlage sowie der Verbesserung der Raumakustik eingeholt. Eine Höranlage wurde in den Räumen der Nachbarschaftsagentur getestet, um sicherzustellen, dass vor Ort keine Störgeräusche der Anschaffung einer Höranlage im Wege stehen. Sodann wurde Kontakt mit der Firma „resEARch“ zur Anschaffung der Höranlage und zur Auswahl der Komponenten aufgenommen.
Diese wurde so konfiguriert, dass sie je nach Bedarf sowie finanzieller Möglichkeiten erweitert werden kann. Auch die Englischgruppe wurde frühzeitig in die Planungen mit einbezogen und informiert. Ein örtlicher Hörakustiker wurde zu Rate gezogen. Außerdem wurde mit Hilfe von Schallschutzbildern die Raumakustik verbessert.
„Die Höranlage funktioniert super“, berichtet Carola Wagener-Ernst von der Nachbarschaftsagentur Dortmund-Wambel. „Sie ist auch deshalb gut, weil sie mobil ist. Das Prinzip ist simpel: Die Person, die spricht, erhält einen Sender mit einem Aufsteckmikrofon. Die Person, die Probleme mit dem Hören hat, erhält einen Empfänger. Bei Vorträgen ist das ganz einfach“, so die Erfahrung von Wagener-Ernst.
Die Projektverantwortlichen berichten, dass sich während des Projekts eine noch stärkere Sensibilisierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Menschen mit Höreinschränkungen abgezeichnet hätte. Dem eigenen Hörvermögen mehr Beachtung zu schenken und bei Schwierigkeiten möglichst früh Hilfe bei einem Akustiker zu suchen, um einen Hörverlust auszugleichen, seien die naheliegendsten Erkenntnisse. Es gehe aber auch um Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse eines schwer Hörenden, wie das nacheinander Sprechen, das laute und deutliche Artikulieren und schließlich auch die Freude, wenn die Verständigung erfolgreich war.
Aufgrund der sehr großen individuellen Unterschiede, aber auch großer Unterschiede bei der Beratung (durch Hörakustiker) und dem Umgang mit den Hilfsmitteln, sei ein individueller Umgang mit höreingeschränkten Menschen sehr wichtig. Teilhabe am öffentlichen Leben könne nur gelingen, wenn auch die notwendigen Voraussetzungen gegeben seien. Der Zugang zur optimalen, individualisierten Versorgung mit Hilfsmitteln, eine adäquate Beratung, der Barriereabbau durch Höranlagen bei öffentlichen Veranstaltungen und das Schaffen von niedrigschwelligen Angeboten, um Vertrauen und eine Unterstützungs- und Sorgegemeinschaft aufbauen zu können, seien dabei die wichtigsten Faktoren.
Berichtet wurde, dass eine der schönsten Erfahrungen die Übernahme der Gruppenleitung durch eine Ehrenamtliche mit einer hochgradigen Hörschädigung gewesen sei. Sie nutze inzwischen ganz selbstverständlich und selbständig die Höranlage in der Englischgruppe. Es habe einige Zeit gedauert, bis insbesondere diese stark höreingeschränkte Teilnehmerin die Benutzung der Höranlage akzeptierte.
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